«Manchmal denke ich, das sind nur Tropfen auf den heissen Stein. Doch wenn ich höre, dass seit unserer Küche in San Josecito die Kinder nicht mehr unterernährt sind, dass landlose Indigene in einem Hotel Arbeit gefunden haben und im North West Rift Valley in Kenia die verfeindeten Pokot und Turkana auf unserem Fest tanzen, bestätigt sich, dass diese selbst gestellte Aufgabe Sinn macht. Wenn ich in der Schweiz die Begeisterung der Menschen an den Kitchen Battles sehe, dann scheint mir, dass es nur den richtigen Ansatzpunkt braucht, um die Welt mit einer einfachen Idee etwas besser zu machen.»

David Höner, Gründer und langjähriger Präsident von Cuisine sans frontières.



Cuisine sans frontières wurde 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Die Idee stammt von David Höner, Koch, Tangotänzer, Journalist und Autor. In seinem Buch «Der Victoriabarsch» hatte er 2004 die Geschichte von Kredenzias Gilde niedergeschrieben. Monique Zumbrunn, bis 2022 Vorstandsmitglied bei Cuisine sans frontières, hat das Buch damals gelesen und meinte: «Wenn du das machst, was du da geschrieben hast, dann helfe ich dir dabei». Gesagt, getan. Mit Charles Leuthold als Drittem im Bunde gründeten sie Cuisine sans frontières und legten damit den Grundstein einer Organisation, deren Kern David Höner so beschreibt:

Zusammen Kochen und Essen ist ein sozialer Akt – weltweit. Eine gemeinsame Mahlzeit fördert Freundschaften, kann Risse kitten und ist Plattform für Gespräche und Austausch – die Basis für ein gutes Zusammenleben.

Dieses gemeinsame Essen braucht Platz, einen Raum. Vielerorts ist das ein einfaches Restaurant, eine Beiz. Hier findet das Leben statt: Man verliebt, streitet und versöhnt sich, Hochzeiten werden gefeiert, Beerdigungen ebenso. Dort, wo diese Räume fehlen, geht ein wichtiges gesellschaftliches Element verloren.

Genau da setzt Cuisine sans frontières an: Wir bauen dort, wo es keine Beizen mehr gibt, wieder welche auf. Soziales Gastgebertum als interkultureller Beitrag. Damit stärken wir die Zivilgesellschaft und betreiben Friedensförderung. Unsere Projekte sind die neutrale gastronomische Plattform, die in Konflikt- und sozialen Krisengebieten Raum und Möglichkeiten bietet. Die Möglichkeit, Konflikte am Tisch beizulegen. Die Möglichkeit, eine Arbeit zu finden. Die Möglichkeit, in schwierigen Zeiten ein Stück Normalität zu erleben.

Das ist Cuisine sans frontières, Gastgeber der Hoffnung. Seit 2005.