Die Stadt Tumaco liegt an der Pazifikküste Kolumbiens und ist heftig umkämpft, denn sie ist eine der Gemeinden mit der grössten Koka-Produktion des Landes. Drogenhändler, Guerrillagruppen und paramilitärische Einheiten rivalisieren um diese lukrativen Anbaugebiete und Schmuggelrouten. Die bewaffneten Akteure zwingen Kleinbauern dazu, Koka anzubauen und rekrutieren Jugendliche aus den ärmeren Vierteln Tumacos. Da es dort nicht nur an Infrastruktur, sondern auch an beruflichen Perspektiven fehlt, erscheinen Drogenhandel und Prostitution als einzige Möglichkeiten, sich ein Einkommen zu verdienen.
Im Viertel Nuevo Milenio in Tumaco ist die Situation besonders prekär: Medizinische Versorgung und Trinkwasser sind Mangelware, ebenso öffentliche Treffpunkte. Ein Restaurant für die rund 8’000 Bewohner:innen des Viertels existiert nicht.
Hier setzt das Projekt von Cuisine sans frontières an: Der Imbiss «Piqueteadero» des Centro Afro Juvenil wird zu einem gastronomischen Treffpunkt und Veranstaltungsort ausgebaut. Das bisherige Take-away Angebot wird ausgebaut, es entstehen rund 20 Sitzplätze sowie Kücheninfrastruktur, um das Essensangebot zu erweitern.
Zugleich absolvieren drei Jugendliche des Zentrums eine gastronomische Ausbildung in den Bereichen Küche, Service und Marketing. Sie erlangen so die notwendigen Fähigkeiten, um im «Piqueteadero» zu arbeiten und diesen aktiv weiterzuentwickeln.