Die wirtschaftliche und soziale Lage in Griechenland ist bereits seit der Finanzkrise im 2010 instabil. Die Flüchtlingskrise bringt die Gesellschaft zusätzlich an ihre Grenzen. Viele Organisationen haben 2015 und 2016 Nothilfe geleistet, seither ist die internationale Aufmerksamkeit für die Flüchtlingssituation geschwunden, mittlerweile sind nur noch wenige Hilfswerke vor Ort. Nach wie vor kommen jedoch täglich neue Geflüchtete in Griechenland an, auch in Thessaloniki. Die Flüchtlingscamps auf den Inseln und dem Festland sind komplett überfüllt. Einlass finden meist nur Frauen und Kinder, die Männer leben obdachlos auf der Strasse.
Der Staat ist überfordert, die wenigen noch vor Ort tätigen privaten NGOs springen ein und decken die nötigsten Bedürfnisse ab.
Immer mehr Menschen – Geflüchtete und Einheimische – in Thessaloniki leben unterhalb der Armutsgrenze und haben kaum Aussichten auf eine Arbeitsstelle. Manche können sich nicht einmal regelmässige Mahlzeiten leisten. Diese prekäre Situation führt regelmässig zu Konflikten zwischen Griech:innen und Geflüchteten.
In diesem Kontext baut Csf gemeinsam mit dem griechischen Kulturverein FixinArt eine Gemeinschaftsküche auf, welche als gastgeberischer Ort allen Menschen in Thessaloniki offen steht und den Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen stärken soll. Die Gemeinschaftsküche bietet auch eine gastronomische Grundausbildung an, die den Geflüchteten sowie unterprivilegierten Griech:innen einen Einstieg in die gastronomische Arbeitswelt ermöglicht.