Tskaltubo liegt 7 km von Kutaisi, der zweit grössten Stadt Georgiens. Während der Sowjetunion war Tskaltubo ein international bekannter Kurort: 22 Sanatorien standen den jährlich 100'000 Touristen und Kurgästen zur Auswahl. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist auch der Tourismus in Tskaltubo verschwunden, die Arbeitslosigkeit massiv gestiegen, die Kurhotels zerfallen. Nach dem Unabhängigkeits-Konflikt in Abchasien 1994 wurden rund 10'000 Flüchtlinge in den ehemaligen Kurhotels in Tskaltubo einquartiert, rund 5’000 leben nach wie vor dort.
Inzwischen gibt es diverse Bemühungen, dem ehemaligen Kurort zu neuer Blüte zu verhelfen. Im Zuge dessen werden alte Hotelbauten von Investoren gekauft. Umbau- und Neubauprojekte stehen in Planung. Die Flüchtlinge, die schon seit vielen Jahren und nach wie vor in Form eines Provisoriums dort leben, werden dieser Entwicklung weichen müssen. Es sei denn, man kann sie in diesen Prozess einbinden. An diesem Punkt setzt dieses Projekt von Cuisine sans frontières an.
Csf bietet in Tskaltubo eine einfache Gastronomie-Ausbildung an. Junge Flüchtlinge in Tskaltubo werden in 16-wöchigen Basiskursen für Arbeiten in Küche und Service ausgebildet. Diese Kurse finden in der Nebensaison im Tskaltubo Spa Resort statt. Die Besitzer des Tskaltubo Spa Resorts waren die ersten, die das Potenzial des neuen Tskaltubo entdeckt und gefördert haben. Das Hotel verfügt über die geeignete Infrastruktur für die Gastronomie-Kurse: Eine funktionierende Infrastruktur, ausreichend Platz und Küchenmaterial in grossen Mengen.
Dank dieser Ausbildung profitieren beide Seiten von der neuen Entwicklung. Die Flüchtlinge einerseits von einer beruflichen Perspektive. Die neuen Tourismus-Projekte andererseits von potentiellen, ausgebildeten Mitarbeitenden vor Ort.